die digital management agency — dma (i.G.) —

Die dma (i.G.) wird nach Beschluss vom 22.06.2020 aus 10 Unternehmen gebildet. Sie wird in der Folge weitere Institutionen, Firmen und Expert*Innen als Genoss*Innen aufnehmen.

Zweck der Genossenschaft ist vorrangig die Bündelung von Kompetenzen zur Initiierung und Durchführung von Projekten zur Digitalisierung der Europäischen Geschichte und zur Förderung des Digitalmanagements aller Beteiligten.

Gegenstände der Arbeit sind laut Satzung:

  • Förderung der Partizipation der Bürger*Innen
  • Vorbereitung von Beiträgen der Regionen
  • Übersetzungen
  • Identifizierung von Quellen
  • Priorisierung
  • Empfehlung und Initiierung von Projekten
  • Anschubfinanzierung
  • Aufbau eines Kompetenznetzwerkes mit dem Schwerpunkt deutschsprachige Regionen in Europa
  • Beteiligung am Aufbau einer Akademie und
  • Beteiligung und Unterstützung von Forschung zu BigData, KI, VR, AR etc.
dma sce

Beteilung der dma (i.G.) an der KIC-CCI-Initiative –Digitales Kulturerbe

http://www.urbanhistory4d.org

Vorhabenziele und strategisches Vorgehen

Kulturelles Erbe bezeichnet die Spuren und Auswirkungen menschlichen kulturellen Handelns der Vergangenheit in der heutigen Gesellschaft. Kulturelles Erbe kann als das einzige Erbe angesehen werden, das nicht vererbt werden kann, sondern ständig erworben werden muss. Während der Schwerpunkt des Kulturerbes traditionell auf materiellen Objekten liegt, gewann im letzten Jahrzehnt ein breiteres Verständnis durch die Ergänzung um immaterielles Erbe, aber auch um digitale Wissenstechnologien sowie digital erstellte oder digitalisierte Kulturgüter an Bedeutung.

Die Time MachineOrganisation (TMO) ist eine europäische Forschungs-und Innovationsinitiative, welche auf die großskalige Digitalisierung, semantische Erschließung und multimediale Zugänglichmachung von Kulturerbeabzielt. Die Initiative befördert durch die Verbindung von geschichtsgetriebener und digitaler Innovation vor diesem Hintergrund die zukunftsfähige Positionierung einer ganzen Reihe wichtiger Wirtschaftssektoren in Europa. In der TMO sind derzeit europaweit mehr als 650 institutionelle und 270 individuelle Mitglieder vereint –Firmen wie bspw. Ubisoft, INDRA und ICONEM, namhafte Universitäten und Forschungseinrichtungen, Archive, Museen und Bibliotheken sowie Ministerien. Darüber hinaus sind zahlreiche Verbände und Netzwerke Mitglied –bspw. die Europeana, der europäische Archivverband ICARUS, Familysearch, ICOMOS. Die TMO erreicht als Dachverband über ihre Mitgliedsverbände europaweit ca. 14.000 Einrichtungen.

Die Time Machine wurde Ende 2018 als eines von sechs Vorhaben durch die EU für eine vorbereitende FET-Flagship-CSA-Förderung ausgewähltund hat bis Februar 2020 eine Roadmap für ein hochgradig ver-wertungsorientiertes Forschungsprogramm im Bereich digitales Kulturerbe für die nächste Dekade entwickelt sowie Strukturen zur Umsetzung geschaffen und betrieben. Die deutsche Time Machine stellt mit derzeit mit über 100 direkten institutionellen Mitgliedern die größte nationale Vertretung innerhalb der europäischen TMO.

Firmen, Forschungseinrichtungen, Museen, Archive und Bibliotheken (Bundesarchiv, Staatsarchive), Verbände.
Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal dieses Konsortiums ist die enge Verbindung zwischen Wissenschafts- und Wirtschaftsakteuren sowie Gedächtniseinrichtungen. Diesbezüglich zielt die Time Machine auf die Entwicklung von Verwertungsketten sowie zielgerichteten Kompetenzentwicklungs- und Dienstleistungsangeboten im Bereich der Digitalisierung und des Kulturerbes ab.

Aktivitäten sind:


•Die europäische Time Machine Organisation betreibt aus Mitgliedsbeiträgen sowie nationalen Zuwendungen finanzierte zentrale Kommunikations-, Förder- und Technologieservices für alle TMO-Mitglieder.

•Die von den Ländern Sachsen (2019/2020) und Thüringen (seit 2020) finanzierte nationale Kontaktstelle der TMO dient der Konzertierung und Vernetzung der deutschen TMO-Mitglieder sowie der bedarfsgerechten Weiterentwicklung der deutschen Community.

•Als bedarfsinitiierte Unterstützungsstruktur für die wirtschaftlichen Verwertung befindet sich seit 2020 aus der deutschen TMO heraus die dma (i.G.) als Europäische Genossenschaft in Gründung. An der dma (i.G.) sind 10 KMU aus Deutschland und Österreich mit Geschäftsfeldern im Bereich des digitalen Kulturerbes als Anteilseigner finanziell beteiligt.

•Mit dem Netzwerk der Local Time Machines existieren europaweit 23 (davon 5 in Deutschland) lokale bzw. regionale Hubs zu Themen des digitalen Kulturerbes und dessen Verwertung. Diese sind selbstfinanzierte und -verwaltete Hubs zur Erforschung und Verwertung von digitalem Kulturerbe.

Die benannten Strukturen und Instrumente stehen dem hier beantragten Vorhaben kostenfrei zur Verfügung. Darauf aufbauend dient dashier beantragte Projekt dem zielgerichteten Aufbau einer deutschen KIC-CCI-Initiative mit Schwerpunkt digitales Kulturerbe als Gesamtheit digitaler Technologieanwendung in Verbindung mit Kulturerbe. Dieses verfolgtmit Blick auf das „Wissensdreieck“ aus Bildung, Forschung und Innovationfolgende Ziele:

Gesellschaft: Gedächtniseinrichtungen als gesellschaftliche Institutionen mit dem Auftrag der Kulturerbepflege und -vermittlung werden bei der Digitalisierung durch Kapazitäts-und Strukturaufbau sowie durch bedarfsgerechte Angebote unterstützt.

Innovation und Entrepreneurship: Eine Firmenlandschaft mit Bezug zum digitalen Kulturerbes ist europaweit vor allem durch kleine, zumeist hochspezialisierte Firmengeprägt, die häufig auf nationaler Ebene agieren. Vor diesem Hintergrund zielt die deutsche KIC-CCI-Initiative auf die Entwicklung von –übernehmensübergreifenden-Wertschöpfungsketten sowie skalierbarenGeschäftsmodelle ab und ermöglicht den Markteintritt in anderen europäischen Ländern. Für die Unterstützung von Entrepreneurship ist der Zugang zu Endnutzern, Industriepartnern sowie frühen Produktanwendern sowie Expertise und Kompetenz (bspw. Business-Coaching, Peer-Support, Unternehmerschulungen) wesentlich, um Start-ups für ihre speziellen Bedürfnisse agil zu unterstützen. Zuletzt ist digitales Kulturerbe ein Anwendungsfeld für Unternehmen mit Schwerpunkt in anderen Sektoren –bspw. Touris-mus-und Mobilitätsplattformen, Stadt-und Architekturplanungsunternehmen oder IT-Dienstleister, für welche beispielsweise ein Innovationsvorsprung durch Forschungs-und Datenzugang relevant ist. Übergreifende Innovationsbarrieren sind gerade im Kreativ-und Kulturbereich tragfähige Geschäftsmodelle und der Zugang zu Finanzmitteln (u.a. Seed-Investitionen, Risikokapital, Fundraising) für ein Start-oder Scale-up sowie IPR und Kompetenzen .

Forschung: Akademische Partner und Forschungseinrichtungen werden beim Zugang zu Forschungsgeldern und durch forschungs-und verwertungsrelevante Dienste unterstützt. Durch eine verwertungsorientierte Forschungsagenda sowie Transferstrukturen für die Verwertung von Forschungsergebnissen wird eine bedarfsorientierte Forschung befördert.

Bildung: Bildungsanbieter im Bereich des digitalen Kulturerbes werden bei der bedarfsgerechten Einrichtung, Transparentmachung und Koordination formaler Bildungsangebote unterstützt. Daneben wird der Kapazitätsaufbau bei Akteuren im Bereich Digitalisierung und Kulturerbe durch nicht-formale Bildungsmöglichkeiten wie Best-Practice-Austausch, situative Trainings sowie aufgabenspezifischen Wissenserwerb befördert. Ein im hier beantragten Vorhaben geplantes Vorgehen beinhaltet Schritte zu Monitoring-und Communityaufbau, dem Aufbau und der Erprobung von Strukturen und Instrumenten, der Kommunikation und Disseminierung sowie der Vorbereitung eines KIC-Antrags:

Monitoring-und Communityaufbau: Eine Akteurslandschaft im Bereich der Digitalisierung von Kul-turerbe ist sehr heterogen und aus Innovationsperspektive europaweit vor allem durch KMU geprägt. Demgegenüber ist Kulturerbe aus Forschungs-und Bildungssicht in Deutschland nicht als eigenständige Disziplin verankert, sondern Gegenstand einer Vielzahl akademischer Disziplinen. Mit den Gedächtniseinrichtungen in zumeist öffentlicher Trägerschaft existiert zudem eine weitere wichtige Akteursgruppe. Entsprechend heterogen sind die Bedarfe und Entwicklungsperspektiven.

➔Aufgabe des Vorhabens ist das Monitoring von Akteuren, Bedarfen und Angeboten. Dies dient der zielgerichteten und bedarfsorientierten Entwicklung des KIC-Antrags.

Innovationsunterstützung: Bishersind im Bereich des digitalen Kulturerbes gerade die Übergänge zwischen den Akteursgruppen problematisch. Zwar wird digitale Kompetenzentwicklung im Kulturerbe weltweit als wichtigster Entwicklungsbedarf benannt, Bildungsangebote im Bereich des digitalen Kulturerbes konzentrieren sich derzeit jedoch vor allem auf die universitäre Ausbildung. Analog sind Abstimmung und Transfer zwischen Forschungssektor undInnovationsakteurenim Vergleich zu anderen Bereichen häufig fehlend –Ergebnisse werden sowohl selten in Innovationen überführt, als auch Forschung erfolgt wenig innovations-und verwertungsorientiert. Demgegenüber gibt es eineVielzahl von europäischen, nationalen und regionalen Angeboten zur Unterstützung von Digitalisierung sowie Kulturerbe-Akteuren –welche jedoch bisher zumeist nur bedingt breitenwirksam bzw. sektorspezifisch sichtbar sind und genutzt werden.

➔Das Vorhaben dient der Vernetzung von Akteuren durch die Schaffung eines Marketplace sowie die Initiierung von weiteren Kooperationsprojekten zwischen Stakeholdern und damit der Best-Practice-Entwicklung für den geplanten KIC-Antrag.

➔Es zielt ferner prototypisch auf den Aufbau eines Unterstützungsinstrumentariums unter Einbeziehung existierender Angebote und -akteure sowie die zielgerichtete –durch zusätzliche Mittel finanzierte –Entwicklung und Erprobung weiterer Instrumente ab. Erfolgreiche Instrumente und Strukturen sollen einerseits unmittelbar für eine deutsche Community bereitstehen, andererseits als Vorarbeiten in den geplanten KIC-Antrag einfließen.

Kommunikation und Disseminierung: Während Kulturerbe sowohl ein europaweit wichtiger Wirtschaftsfaktor als auch ein bedeutender gesellschaftlicher Entwicklungsfaktor ist, ist die Sichtbarkeit von Akteuren und Aktivitäten durch die bereits aufgeführte Heterogenität häufig begrenzt und wenig konzertiert. Zudem werden gesellschaftliche Fragestellungen und -aufträge im Kontext von Demokratie und gesellschaftlichem Wandel durch Digitalisierung bisher eher sporadisch aus Sicht des Kulturerbes aufgegriffen. Vor diesem Hintergrund wird die Entwicklung einer KIC-Antragsinitiative durch geeignete Kommunikations-und Disseminierungsmaßnahmen flankiert.

➔Kommunikation mit politischen Akteuren,Fachverbänden, Gremien und gesellschaftlichen AkteurenÖffentlichkeitsarbeit

Vorbereitung eines KIC-Antrags: Eine erste Ausschreibung im Rahmen des sich konstituierenden KIC CCI wird für 2022 erwartet. Durch die benannten Maßnahmen wird eine Übersicht über die Akteurslandschaft zum digitalen Kulturerbe in Deutschland erzielt und darauf aufbauend ein bestmögliches Antragskonsortium entwickelt. Durch die Erprobung von Instrumenten, die Initiierung von Kooperationen zwischen Stakeholdern sowie den Ausbau von Kommunikations-und Disseminierungsmaßnahmen wird zudem bereits in der Vorbereitung die praktische Relevanz und Machbarkeit sichergestellt und die politische und gesellschaftliche Etablierung und Flankierung befördert.

➔Vorbereitung und Flankierung eines hochwertigen KIC-Antragsproposals zum Thema digitales Kulturerbe

www.urbanhistory4d.org